Mittwoch, 29. September 2010

Let's Paaaaarty!

Ja, Party-Machen ist ein fester Bestandteil vom Erasmusleben. Es steht quasi mit auf dem Stundenplan. Ich bekomme täglich (ja auch unter der Woche) Einladungen zu Erasmus-Parties per Facebook. Wenn man nicht Eramusstudent ist, braucht man bloß gegen 21h über die Ramblas spazieren und hat schon nach 2min 10 verschiedne Flyer in der Hand. Die Auswahl ist also groß. Doch das Schicksal (bzw. die andere Russin) führte uns zur "Brown Sugar Party", die in einer Disko am Hafen stattfand. Klingt zunächst nach einer stinknormalen R'n'B-Party. Falsch! Bereits als wir über die Terasse in den "Tanzsaal" kamen, fielen mir die sehr großen Frauen, mit den viel zu vielen tiefen Stimmen auf. Warum? Weil es mal Männer waren! Zu den Transen gesellten sich sehr gutaussehende Typen in teuren Anzügen, wenige Touristen, alte Männer mit Kameras und ein -als Küchenschabe (!!!) verkleideter- Gogoboy. Ich versuchte cool zu bleiben und bestellte mir Alkohol (was ich auch brauchte, wie sich nur wenig später rausstellte). Ein älterer und sehr fieser Typ mit grooooßer Kamera wollte uns fotographieren. Und wie auf dem roten Teppich ging es blitz* blitz* blitz* und von unten, und von oben, schräg von der Seite,.... Freak. Gefilmt wurden wir auch, komisch. So komisch dass wir die Kellnerin fragten: "Que pasa?" Ja supi, wo war Franzi gelandet? Ja wo? -Auf einer Party für einen Miss and Mister Facebook Wettbewerb für ein Pornoblättchen. Und das Beste ist: Ich bin nun auf drin, also in dem öhm Magazin. Nach der Darbietung einer sogenannten Erotiksängerin, die beim Singen *surprise* stripte, gingen wir. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, kann ich noch nicht mal mehr sagen, was mich am meisten aus dem Konzept hat: die Transen? das Porno-Magazin? die Nacktsängerin? Nein, ich glaube es war der tanzende Käfer.

Donnerstag, 16. September 2010

Was es heisst "català" zu sein...


Hauswand in Figueres
Der Kampf ist der einzige Weg! Wir gewinnen!
Im Zuge der "Jornades de la Llengua i Cultura catalanes" (ja, ich weiss, klingt unheimlich wichtig g*) war ich nach dem Wohnungssuche-Stress in dem beschaulichen Örtchen Gironella, ca. 180km nördlich von Batze. Und dort ist mir bewusst geworden: "Catalunia is not Spain." Was ich voher immer als katalanischen Stolz abgetan hatte, stellte sich hier als radikale Unabhängigkeitsbewegung heraus (denke dass die Fotos hier für sich sprechen). Aber mal von ihrem Patriotismus abgesehen, kommen ganz andere Komischkeiten (gibt es dieses Wort?) ans Licht: Meine Güte, wieviel ein Katalane so isst,... Der Tag beginnt harmlos mit einem Keks zum Frühstück, doch dann leitet ein Sandwich am frühen Mittag das große Fressen ein, was dann ab 14h stattfindet: Es gibt 3 Gänge (meist Nudeln, Suppe oder Salat zu Beginn, dann Fleisch oder Fisch, natürlich darf Nachtisch inform von Eis, Pudding, Obst oder crema catalana nicht fehlen). Also sitzt man nach 2 Stunden Schmausen mit vollem Magen vor einer Tasse Kaffe und wartet auf das Abendessen, was mengenmäßig und auch vom Aufbau (primer, segun, trecer plato!) mit dem Mittagessen übereinstimmt!!! Das ist kein Spass, das ist harte Arbeit -kein Wunder, dass ich mit 4kg mehr, nach 3 Wochen nach Hause kam :-/.
Quelle: http://www.tiere-kleinanzeigen.com
Muy raro ist auch die Tierwelt hier. Ich dachte ja immer, dass es Gottesanbeterinnen nur in Lateinamerika gibt -also weiheeeiit weg. Scheiße auch, falsch gedacht. Ne ne, was hat Gott (oder wer auch immer) für gruselige, eckelige, hässliche, abscheuliche, furchteinflößende, abstoßende Wesen erschaffen, die in George Lucas Filmen (und nur dort) besser aufgehoben wären. Bin bereits Zweien begegnet und würde es sehr begrüßen, sie nieee, nieee wieder zu sehen. Sehr seltsam (aber im positiven Sinne, dazu gleich) und gleichzeitig sehr katalanisch ist der "ruc català", ein sehr hübschen, riesiger Esel. Hätte mir am liebsten einen mitgenommen, süühüüüß. Für einen besseren Eindruck: Youtube gucken (http://www.youtube.com/watch?v=RDYvRDsokKM&feature=related)!

Montag, 13. September 2010

Lección I: Wohnungssuche auf Katalanisch

"Buscar piso" ist gar keine einfache Sache...              First step: Kontaktaufnahme, die sich schwierig gestalten kann, wenn man 1. nicht weiss wie man bei seinem neuen "spanischen" Handy die Lautstärke reguliert, 2. einem Vokabeln wie "Kündigungsfrist" und "Kaution" fehlen und man sich 3. in einer lauten U-Bahn befindet. Aber genau dieses Gespräch, was meinerseits halbbrüllend und mit vielen "Hähs" und "Otra vez, por favor" verlief, führte mich zu meiner Bleibe.
gruuuselig! eine der 15 Anti-Wohnungen
Doch der Weg dahin war lang: 18 Wohnungen in drei Tagen!!! Meine Fresse,... in nur 3 hätte man wirklich (über-)leben können, die anderen waren saudreckig, die Mitbewohner muffelig, die Preise gigantisch oder die Gegend zum Fürchten. Von Müllhaufen in der Küche, über 11-Mann-Wg's, bis zu Hanfpflanzen hinterm Fernsehr haben wir alles gesehen,...
Dabei hatten die Russin und ich ganz andere Vorstellungen: eine nette, gemütliche Wohnung mit Balkon auf dem wir morgens unseren Kaffe trinken, in einer ruhigen Strasse mit Platanen, in Nähe des gotischen Viertels.